Einleitung
Falls der Speicherplatz der Festplatte auf mysteriöse Weise verschwindet und die Summe der Dateigrößen diesen Umstand nicht erklären kann, dann ist es durchaus möglich, dass der Festplattenplatz von VSS bzw. von Schattenkopien belegt wird.
Wie man auf die Spur dieser Schattenkopien kommt zeige ich in diesem kurzen Tipp-Beitrag.
Beschreibung
Die Festplatte wurde langsam zu voll, allerdings merkten wir, dass die Dateigröße aller Dateien (also auch die versteckten und Systemdateien) auf der Festplatte die Belegung der Festplatte nicht erklären kann.
Das Programm WinDirStat zeigt (nachdem man unter Optionen > Unbekannten Platz anzeigen aktiviert hat) direkt auf der obersten Eben der Festplatte eine Zeile mit dem Namen <Unbekannt> und die dazugehörige Dateiendung .MDMP.
Unsere Annahme ist, dass sich die Speicherplatzbelegung durch die Schattenkopien erklären lässt.
Normalerweise werden die VSS-Snapshots (die Schattenkopien) im versteckten Systemordner „System Volume Information“ abgelegt, allerdings besitzt ein Benutzer und sogar ein Admin standardmäßig keine Berechtigungen für diesen Ordner. Aus diesem Grund wird auch die Größe dieses Ordners nicht bzw. mit 0 Kb angezeigt.
VSS-Admin
Mit dem Befehl
vssadmin list shadows /for=N:
kann man sich die Schattenkopien und das Erstellungsdatum ausgeben lassen, die sich gerade auf der Festplatte befinden ( Hier die Platte N: )
Mit folgendem Befehl kann man den durch die Schattenkopien belegten Festplattenplatz anzeigen lassen.
vssadmin list shadowstorage /for=N:
Windows Schattenkopien Einstellung
Die Schattenkopieneinstellungen (wie Speicherbelegung, Limit, Aktivierung etc.) kann man auch in der Windows-GUI in den Festplatteneinstellungen konfigurieren.
Dazu die Datenträgerverwaltung (z.B. aus der Computerverwaltung heraus) öffnen.
Die Eigenschaften der Festplattenpartition (rechte Maustaste) öffnen.
Reiter „Schattenkopien„.
Schattenkopien verkleinern
An dieser Stellt könnte man versuchen einen Limit (von z.B. 10% der Festplattengröße) zu setzen, um die Speicherbelegung zu verkleinern.
(In unserem Fall wurden die Schattenkopien von unserer SharePoint-Backup-Software „DocAve“ erzeugt und auch automatisch gesäubert.)
Auch das Löschen der Schattenkopien wäre möglich. Dazu kann man in der Konsole folgenden Befehl verwenden.
vssadmin delete shadows /for=‹Volume›
Es sind weitere Parameter erforderlich:
- /shadow=‹GUID› löscht eine bestimmte Schattenkopie (s.
vssadmin list shadows /for=N:
) - /oldest löscht nur die älteste
- /all löscht alle
- /quiet sorgt auf Wunsch für meldungslose Ausführung.